Meilensteine
Wissenschaft

Fernsprechtechnik

Den Anspruch, den ersten Fernsprecher gebaut und erfunden zu haben, wird verschiedenen Persönlichkeiten zugeordnet:



in Deutschland Philipp Reis (1834 ... 1874);

in den angelsächsischen Ländern dem Amerikaner Graham Bell (1829 ... 1899);

in Frankreich Charles Brourseul (1829 ... 1912);

in Italien Antonio Meucci (1808 ... 1899) und dem Amerikaner Elisha Gray (1835 ... 1901).



Am 26. Oktober 1861 gelang Philipp Reis die erste Übertragung von Sprache auf einer elektrischen Leitung ("Das Pferd frißt keinen Gurkensalat...").
Diese Erfindung konnte sich aber zu dieser Zeit in Europa nicht durchsetzen.



Erst 1877 konstruierte der Amerikaner A. G. Bell den ersten Fernhörer.

Zusammen mit der Erfindung von Hughes - dem Kohlemikrofon - begann das Zeitalter der Telefonie.

1878 ... 1903: Die Fernsprecher wurden mit Orts-Batterie-Systemen betrieben (OB-System).

Die Gespräche wurden zunächst über das Amt zusammengeschaltet:



1877 führte der Generalpostmeister Heinrich von Stephan (1831 ... 1897) das Telephon in Deutschland ein.

Zehn Jahre später hatte Berlin schon 10 000 Fernsprechteilnehmer. Er prägte das Wort Fernsprecher.

Der 26. 10. 1877 wird als Geburtstag des Fernsprechers in Deutschland angesehen.

1877 entstand in den USA, in Boston, die erste private Fernsprechvermittlung mit 8 Teilnehmern.

1903 ... 1922: In den Fernsprechnetzen wurden Zentralbatterien, ZB-Systeme, eingeführt.



Mit dem Drehwähler von Strowger (1892) konnte der Fernsprechdienst mit Selbstanschlußtechnik und dem direkten Wählen des Gesprächspartners am eigenen Endgerät - dem eigentlichen Telefon - aufgenommen werden.

Ab 1923 fand der Selbstwähldienst zunehmend Eingang in den Fernsprechbetrieb (SWFD), und 1962 wurden die ersten Elektronischen Wählsysteme in Betrieb genommen.

1937 wurde der erste Bild-Telephondienst zwischen Berlin und Nürnberg eingerichtet. 1938 wurde er bis München erweitert.

1952 wird in Deutschland der Städte-Fernwähl-Fernsprechdienst in Betrieb genommen.



1953 wurde der Edelmetall-Motordrehwähler (EMD) in in- und ausländischen Fernsprechwählämtern eingesetzt.

1960 wurde die erste vollelektronische Fernsprechvermittlung in den USA in Betrieb genommen.

1962 wurde das erste elektronisch gesteuerte Fernsprechvermittlungsamt mit Schutzgaskontakten in München in Betrieb genommen.

1970 wurde der Selbstwähl-Fernsprechdienst mit den USA eingerichtet.

1974 wurden die EWS-Vermittlungsstellen in München, Stuttgart und Darmstadt eingesetzt. (EWS: Elektronisches Wähl-System. )



1975 Münzfernsprecher für weltweite Selbstwahl und Tastaturfernsprecher mit vollautomatischer Signalumsetzung von der Bundespost der Öffentlichkeit vorgestellt und eingeführt.

1977 können mit dem Fernkopierer nach Dr. Ing. R. Hell über Telefonleitungen Texte und Bildvorlagen in DIN A4 in 2 ... 3 Minuten übermittelt werden.

1977 werden die ersten Bildschirmtextsysteme gebaut und in Betrieb genommen.



1979 wird eine elektronische, mikroprozessorgesteuerte und Speicher-Telefonanlage (EMS) der Öffentlichkeit vorgestellt.

1979 führt die deutsche Bundespost den Telefon-Fernkopierdienst ein.



Lange Leitungen

Nachstehende Abbildung zeigt einen Telefonmasten alter Bauart.
Aus Gründen der Versorgungssicherheit (weniger Kabelschäden) werden heute Telefonleitungen unterirdisch verlegt.





Da Kabel nicht unendlich lange geliefert werden oder aufgrund von Beschädigungen gelegentlich zusammengfügt werden mußten, geschah dies wie nachfolgend dargestellt durch Muffen.
Auch heute noch gibt es diese Muffen. Die Technik hat sich allerdings deutlich verbessert.







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